Der Weichensteller

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Weichensteller' von Thomas Dellenbusch
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Weichensteller"

Aus der Reihe "KOPFKINO IN SPIELFILMLÄNGE", ideal für all die mittellangen zeitlichen Zwischenräume, die das Leben bereithält: Bahn-, Flug- und Autoreisen, die Zeit in Wartezimmern, am Strand oder im Freibad, als Gute-Nacht-Geschichte, einfach so für Zwischendurch oder auch zum gegenseitigen Vorlesen statt Fernsehen. Lesezeit: ca. 70 Minuten

Die elfjährige Tochter einer berühmten Popsängerin wird entführt. Der Leiter der eingerichteten Sonderkommission der Polizei ist zunächst ratlos. Dann aber bietet ihm sein bester Freund an, ihm zu helfen. Er behauptet, über eine übersinnliche Fähigkeit zu verfügen, mit deren Hilfe er herausfinden könne, wo das Mädchen versteckt gehalten wird. Als er das tatsächlich versucht, ahnt er nicht, in welche Gefahr er sich damit selbst begibt ...

Format:Kindle Edition
Seiten:59
EAN:

Rezensionen zu "Der Weichensteller"

  1. Kopfkino für die kleinen Pausen des Lebens

    MeinKopfKino ist eine Reihe von Kurzromanen und dazu gehörigen Hörbüchern in der Länge von 1 bis 3 Stunden. Perfekt also für die Fahrt zur Arbeit, fürs Wartezimmer, für die Mittagspause oder für die vielen anderen kurzen Atempausen des täglichen Lebens.

    Ich bin eher zufällig über dieses Hörbuch hier gestolpert, da ich bei Audible noch ein halbes Guthaben übrig hatte und "Der Weichensteller" mir in der Rubrik "Hörbücher für ½ Guthaben" ins Auge fiel. Einmal zur Arbeit und zurück, da war es dann auch schon ausgehört!

    Die Grundidee fand ich sehr spannend, versprach sie doch eine originelle Mischung aus Krimi und Mystery. Der Erzähler, Sebastian, hat schon sein ganzes Leben lang eine übersinnlich Gabe, die er vor der Welt versteckt, aus Angst davor, als Versuchskaninchen zu enden: Er kann in der Zeit springen, dies stellt aber jedes Mal sozusagen eine Weiche in eine Parallelwelt (daher der Titel). Deswegen kann er dort tun und lassen, was er will, denn wenn er zurückspringt, ist er wieder in der Welt, aus der er kam. Als sein bester Freund, der Polizist ist, einen Fall von Kindesentführung übernimmt, bietet er ihm an, seine Gabe zur Aufklärung des Falls einzusetzen.

    Mir hat gut gefallen, wie der Autor durch die Parallelwelten die bei Zeitreiseromanen üblichen Paradoxa umgeht! Dadurch blieb in meinen Augen alles logisch und schlüssig.

    Die beiden Charaktere, die man als Zuhörer kennengelernt, erschienen mir sehr glaubhaft und ich hatte auch trotz der kurzen Dauer des Hörbuchs das Gefühl, sie wirklich als Menschen kennenzulernen.

    Ich habe anfangs sehr mit Sebastian mitgefiebert, aber leider schlug relativ schnell das Krimi-Vielleser-Syndrom zu: weil man fast alles schon in irgendeiner Form gelesen hat, erkennt man sie (zu) schnell - die kleinen, scheinbar harmlosen Hinweise. Der NICHT-Vielleser übersieht sie zunächst und denkt höchstens nach der Auflösung an sie zurück, mit einem Gefühl der plötzlichen Erleuchtung. Der Vielleser weiß an der Stelle schon, wie die Geschichte ausgehen wird. Und so ging es mir hier. Dadurch ging natürlich viel der Spannung verloren, aber es hat dennoch Spaß gemacht, Sebastian auf seinen Zeitreisen zu begleiten.

    Die Erzählung ist sprachlich eher einfach, aber als Hörbuch funktioniert das wunderbar - man kann der Geschichte auch dann mühelos folgen, wenn die Aufmerksamkeit nicht 100%ig dem Hörbuch gelten kann, zum Beispiel beim Autofahren. Ob ich den Schreibstil auf beim gelesenen Buch mögen würde, da bin ich mir nicht ganz sicher! (Es gibt "Der Weichensteller" auch als kurzes eBook von 42 Seiten.)

    Thomas Dellenbusch ist sowohl Autor als auch Erzähler, und ich fand seine Stimme sehr angenehm und konnte ihr gut folgen.

    Fazit:
    "Der Weichensteller" ist ein Kurz-Hörbuch für zwischendurch: 1 Stunde und 16 Minuten, in denen Thomas Dellenbusch eine Kriminalgeschichte mit mystischen Elementen erzählt. Diese Mischung aus Krimi und Mystery fand ich sehr originell und ansprechend, aber die Spannung ging für mich ein wenig flöten, weil ich zu früh erraten habe, wie die Geschichte ausgeht. Das Ende fand ich dann auch nicht so ganz befriedigend - wenn die Geschichte nur wenigstens noch fünf Minuten weitergegangen wäre...

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