Der perfekte Kreis

Buchseite und Rezensionen zu 'Der perfekte Kreis' von Benjamin Myers
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Inhaltsangabe zu "Der perfekte Kreis"

Format:CD-ROM
Seiten:0
Verlag:
EAN:9783742421296

Rezensionen zu "Der perfekte Kreis"

  1. Poesie des perfekten Kreises

    Woche für Woche tauchen auf den Feldern Englands faszinierende Kornkreise auf, die plötzlich über Nacht entstehen und die Bevölkerung in Erstaunen versetzen. Doch dahinter stecken nicht, wie zahlreiche Verschwörungstheoretiker vermuten, außerirdische Lebensformen, sondern Redbone und Calbert. Zwei von der Vergangenheit verfolgte Männer, deren Freundschaft sich vor allem um das Schaffen dieser gigantischen Kunstwerke dreht und die den ganzen Sommer mit der Planung immer neuer, immer beeindruckenderer Muster verbringen. Und während die Einwohner, die Medien, die Experten und Wissenschaftler Englands und der Welt das Rätsel der Herkunft der Kornkreise zu lösen versuchen und diese immer größere Bekanntheit erreichen, geht es ihren Erschaffern Redbone und Calbert gar nicht um den Ruhm, sondern um die Kreise und ihre Schönheit selbst, um die Natur und das Land, auf dem sie entstehen.

    Die poetische Sprache Myers lässt dabei die nächtliche Welt vor dem inneren Auge auferstehen. Beinahe glaubt man, selbst dort draußen im Mondlicht zu stehen, umgeben von bis zum Horizont reichendem Weizen und den Lauten der nächtlichen Tierwelt, und spürt die Freiheit, die mit den endlosen Weiten der Natur einhergeht. Für die beiden Männer ist das alles, was zählt - die eine Sache, die ihnen einen Ausgleich schafft zu ihrer schwierigen Vergangenheit und Gegenwart, ihre Aufgabe - nicht boß eine Freizeitbeschäftigung. Um die Kornkreise und die ewige Suche nach dem perfekten Kreis herum entspinnen sich so zahlreiche philosophische Gedanken und Gespräche, die sehr gut in diese beinahe mystische Atmosphäre hineinpassen. Für die beiden Männer steht bei ihrer Arbeit stets die Natur im Vordergrund, deren Schönheit sie mit ihren Kunstwerken hervorheben wollen.

    Redbone und Calbert selbst sind dabei keine einfachen Protagonisten, sie sind gezeichnet vom Leben, eher "schräge Typen", unnahbar und ein wenig eigentümlich. Sie waren mir beide auf ihre Art sofort sympathisch, insgesamt hätte ich mir an manchen Stellen aber doch noch einen etwas tieferen Blick auf ihren Charakter gewünscht, vielleicht käme der Roman wahrer Perfektion dann noch ein wenig näher. Davon abgesehen mochte ich das Buch sehr gerne.

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