Der Nostradamus-Coup

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Nostradamus-Coup' von Gerd Schilddorfer
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Nostradamus-Coup"

Die Prophezeiungen des Nostradamus sind auch heute noch kryptisch. Kein Wunder - hatte Nostradamus sie damals doch selbst gestohlen und die Zeilen nie ganz verstanden ... Als John Finch ein Notizbuch mit verschlüsselten Texten und der Fotografie eines Gemäldes in die Hände fällt, ahnt er nicht, dass es ihn auf die Spur genau dieser Prophezeiungen führt. Und damit zu einem Geheimnis, das so spektakulär und atemberaubend ist, dass John sich bald auf einer gefährlichen Verfolgungsjagd quer durch Afrika und Europa befindet. Denn die Prophezeiungen sind gar keine Voraussagen, sondern eine Schatzkarte zu einem der legendärsten Schätze der Geschichte - mitten in Europa ...

Format:Taschenbuch
Seiten:608
EAN:9783404174256

Rezensionen zu "Der Nostradamus-Coup"

  1. 5
    01. Jan 2017 

    Filmreif!

    ENDLICH! kann man den dritten Band um den Abenteurer John Finch lesen, der trotz seines fortgeschrittenen Alters einfach nicht sesshaft werden will. Hier ergreift er gleich die Gelegenheit beim Schopf, als ihm zu Ohren kommt, dass eine Douglas DC-3 zum Verkauf steht, der legendäre Rosinenbomber, ein Flugzeug, mit dem mit die West-Alliierten seinerzeit die Blockade Berlins durch die Sowjetunion durchbrachen. John Finch ist begeistert, denn als passionierter Pilot für alle Lebenslagen fliegt er am liebsten Oldtimer. Dass er das Flugzeug von einem verlassenen Flughafen in der libyschen Wüste abholen muss, stört Finch nicht weiter, denn schließlich ist er ja ein Weltenbummler - und da seine langjährige Kollegin Amber mit von der Partie ist, sollte das alles auch gar kein Problem sein. Dumm nur, dass die beiden nach dem Start feststellen müssen, dass sich blinde Passagiere an Bord geschlichten haben. Und keine harmlosen, wie nur zu bald klar wird. Uuuuund schon geht die Achterbahnfahrt los, und Finch stürzt unversehens wieder in ein neues Abenteuer - ein geheimnisvolles Notizbuch wird zum Gegenstand der Jagd quer durch Europa.

    "Es sieht so aus, als hättet ihr mit euren Recherchen in Rom etwas ausgelöst, als hätten alle nur auf einen Startschuss gewartet, um aktiv zu werden, und ihr habt ihn abgefeuert." (S. 218)

    Alte Bekannte wie Major Llewwelyn, der ehemalige britische Geheimdienstchef Peter Compton oder auch Sparrow, der Papagei, sind natürlich wieder mit von der Parie, doch wer schon einmal ein Buch von Gerd Schilddorfer gelesen hat, der weiß: es erwarten einen eine Vielzahl an Handlungssträngen, Zeitebenen, historischen und gegenwärtigen Ereignissen, Organisationen, Orte und Personen, dazu ein paar mysteriöse Stichworte wie 'Nostradamus' oder 'Templer'. Dabei kocht jedes Grüppchen sein eigenes Süppchen - und keiner weiß, welches Spiel der andere wirklich spielt. Ich gebe zu, zu Beginn der Lektüre leichte Anzeichen von Verwirrung verspürt zu haben, die ich mit Hilfe von Notizblock und Bleistift zu sortieren versuchte. Doch irgendwann warf ich einfach alles hin und vertraute auf die Geschichte. Denn alles, was anfangs scheinbar vollkommen zusammenhanglos erscheint, wird letztlich logisch zusammengeführt. Darauf kann man sich bei Gerd Schilddorfer verlassen.

    "Wenn Nostradamus gewusst hätte, was er in Händen hielt, dann hätte er es niemals veröffentlicht. Ganz im Gegenteil."

    Dabei macht es der Autor dem Leser nicht leicht. 9 Prologe, 10 Kapitel und 3 Epiloge hat die Geschichte, ständig werden die Erzählebenen gewechselt, und vieles löst sich tatsächlich erst ganz am Schluss auf. Über lange Strecken halten die Fragezeichen vor, wie diese ganzen Puzzlesteine überhaupt zueinander passen können. Doch die gesamte Struktur des Romans ist einfach genial konstruiert, so dass letztlich kaum eine Frage offen bleibt. Spannung und Wissenswertes halten sich hier wieder die Waage - denn wie immer nutzt Gerd Schilddorfer reale historische und örtliche Gegebenheiten und schreibt seine Geschichte 'einfach' drumherum. Das macht das ganze letztlich so authentisch und verführt nebenher dazu, zu manchen Hintergründen auch im Internet weiter zu recherchieren. Dümmer wird man bei der Lektüre jedenfalls nicht! Und auch der Humor kommt hier nicht zu kurz - manche Szenen sind hier echt zum Schießen...

    "Stellen Sie sich ein Schachbrett voller Hinweise vor. Die richtigen Sprünge mit dem Reiter bringen Sie weiter, die falschen führen in die Sackgasse und unweigerlich zum Schachmatt." (S. 285)

    Für mich war dieses Abenteuer wieder einmal filmreif. Bildhafte Schilderungen, ein flüssiger Schreibstil und fiese Cliffhanger locken dazu, immer weiter zu lesen. Dabei ist keine der 800 Seiten des Thrillers überflüssig - bis hin zu den Epilogen ist jede Zeile wichtig, um letztlich alles zu verstehen. Und auch wenn ich mit solchen 'dicken Schinken' gewöhnlich so meine Probleme habe - hier herrschte am Ende das Gefühl vor: oooh, schon vorbei.

    Doch im Herbst 2017 soll schon Band vier um John Finch herauskommen, und eines ist gewiss: ich bin wieder mit dabei!

    © Parden

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  1. 5
    31. Okt 2016 

    DC-Sturzflug

    Lange kann der Pilot aus Leidenschaft John Finch die Ruhe nicht ertragen, da nutzt auch das schönste Hotel in Kairo nichts. Natürlich ergreift er die Gelegenheit eine alte DC-3 zu erwerben und sie von dem Flughafen Ghad in Libyen abzuholen. Gemeinsam mit seiner Co-Pilotin, der begnadeten Mechanikerin Amber Rains, will er nach Überprüfung der Flugfähigkeit der Maschine starten als sich zwei ungebetene Gäste bemerkbar machen. Wer rechnet denn in dieser Wüstenei mit blinden Passagieren? Notgedrungen nehmen John Finch und Amber Rains die Gegenwart ihrer Mitreisenden in Kauf. Etwas dumm, dass die Fremden nicht mit Johns Fähigkeiten als Pilot gerechnet haben. So wird aus zwei Mitreisenden schließlich ein Gefangener und ein Verschwundener. Von eben diesem Verschwundenen bleibt nur ein Notizbuch, das John Finch und seine Freunde auf die Spur eines wahrhaft halsbrecherischen neuen Abenteuers führt.

    Endlich ist sie vorbei, die Wartezeit auf eine neue und spektakuläre Rätselaufgabe für John Finch und seine Crew. Mit großer Spannung und einiger Geduld erwartet, stürzt man sich nun am Ende der Durststrecke förmlich in die Lektüre. Gemeinsam mit John Finch, alten und neuen Freunden wirbelt man durch Europa. Man folgt den Spuren des Nostradamus und denen derer, die ebenfalls hinter dem Geheimnis her sind. Gespickt mit historischen Details bietet Gerd Schilddorfer gleichermaßen eine Achterbahnfahrt auf dem Action-Roller-Coaster wie ein spannendes Geschichtsseminar gepaart mit Ausflügen in die aktuelle Lage der Welt.

    In Kenntnis der Vorgängerbände um unseren Helden fühlt man sich gleich zu Beginn wie angekommen, nur um sich sofort in die Startlöcher dieser verzwickten Geschichte zu begeben. „Alle Mann an Bord!“ möchte man mit Sparrows Worten krähen, der in keinem Fall fehlen darf. Und so fiebert man auf die Auftritte der alten Bekannten und erwartet mit Spannung, welche neuen Helfer Johns Weg kreuzen werden. Die Spurensuche fesselt in jedem Moment mehr, am Liebsten würde man wie auf einem Langstreckenflug, das Buch am Start aufschlagen und bis zur Landung nicht mehr aus der Hand legen, was allerdings bei knapp 800 Seiten einiger Vorausplanung bedarf. Nach einem atemberaubenden Flug durch die Geschichte gestaltet sich die Landung relativ sanft. Allerdings ist „nach der Lektüre“ auch „vor der Lektüre“ und eine neue Zeit des Wartens auf John Finch beginnt. Im Übrigen sollte der Titel nicht täuschen, die DC-3 fliegt auch am Ende noch.

    Für Liebhaber spannender, schneller und intelligenter Abenteuergeschichten ist dieses Buch fast schon ein Muss. Und für Freunde von John Finch & Co. erst recht.

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