Der namenlose Tag: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der namenlose Tag: Roman' von Friedrich Ani
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der namenlose Tag: Roman"

Kommissar Franck: der unkonventionelle Ermittler der neuen Reihe von Friedrich Ani


Kriminalhauptkommissar Jakob Franck ist seit zwei Monaten im Ruhestand und glaubt nun, ein Leben jenseits der Toten beginnen zu können. Vor zwanzig Jahren hatte er sieben Stunden, ohne ein Wort zu sagen, der Mutter einer toten Siebzehnjährigen beigestanden.


Jetzt wird der Kommissar von dieser Konstellation eingeholt: Ludwig Winther tritt mit ihm in Kontakt; er ist der Vater des jungen Mädchens und Ehemann jener Frau, der Franck so viel Aufmerksamkeit widmete.


Zwanzig Jahre sind vergangen, und der Vater glaubt noch immer nicht an den – laut polizeilichem Untersuchungsergebnis eindeutig feststehenden – Selbstmord der Tochter durch Erhängen: Seiner Meinung nach kann es sich nur um Mord handeln.


Ex-Kommissar Jakob Franck macht sich also daran, die näheren Umstände ihres Todes aufzuklären, »einen toten Fall zum Leben zu erwecken«. Jakob Franck folgt dabei seiner ureigenen Methode, der »Gedankenfühligkeit«.Diese ist unnachahmlich und unübertroffen bei der Lösung der kompliziertesten und überraschendsten Fälle.


Mit diesem Roman startet eine Reihe um Ex-Kommissar Jakob Franck. Friedrich Ani und seine Kunst der Konstruktion gewöhnlich-außergewöhnlicher Kriminalistikrätsel; Friedrich Ani und seine Sprache, die vom Tod auf das Leben melancholisch gelöste Perspektiven wirft - Friedrich Ani und seine Kunst erreichen in seinem neuen Roman unvorhersehbare Dimensionen.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:301
EAN:9783518424872

Rezensionen zu "Der namenlose Tag: Roman"

  1. Der namenlose Tag

    Friedrich Ani
    Der namenlose Tag
    Suhrkamp

    Autor: Friedrich Ani, geboren 1959, lebt in München. Er schreibt Romane, Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher. Sein Werk wurde mehrfach übersetzt und vielfach prämiert, u. a. mit dem Deutschen Krimi Preis, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis. Seine Romane um den Vermisstenfahnder Tabor Süden machten ihn zu einem der bekanntesten deutschsprachigen Kriminalschriftsteller. Friedrich Ani ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und des Internationalen PEN-Clubs. Sein Roman Der namenlose Tag (2015), ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi Preis und dem Stuttgarter Krimipreis, markierte Anis Wechsel zu Suhrkamp. Sein zweiter Roman, Nackter Mann, der brennt, erschien im Sommer 2016. Seit 2015 ist Friedrich Ani auch mit seinen Theaterstücken im Suhrkamp Theater Verlag vertreten. (Quelle: Suhrkamp)

    Ein Mann klingelt an der Tür des ehemaligen Kommissars und bittet um ein Gespräch. Am Tisch sitzend redet dieser vom Selbstmord seiner Tochter, der schon 20 Jahre zurückliegt. In seinen Augen hat es sich dabei nicht um einen Selbstmord gehandelt und das, obwohl die Polizei diesen Fall so abgeschlossen hat. Der Mann bittet den ehemaligen Kommissar darum, die Ermittlungen nochmals aufzunehmen.

    Das Buch besteht aus insgesamt 21 Kapiteln. Die Kapitelangaben werden zum einen mit einer römischen Zahl gemacht und zum anderen finden wir unter dieser Zahl eine Kapitelüberschrift. Diese Kapitelüberschrift kann mehrfach benutzt werden, dies wird dann durch eine Zahl kenntlich gemacht. Schlägt der Leser das Buch auf, findet er als Erstes ein Zitat, das besser nicht sein könnte. Alles, was im Buch ist, auf 3 Zeilen gepackt.
    Wenn wir dann beginnen zu lesen, werden wir direkt in die Handlung geworfen, ohne dass wir erfahren, worum es genau geht. Dies bekommt der Leser dann aber im Laufe des Buches erzählt. Auch lernen wir die Charaktere, allen voran den ehemaligen Kommissar Jakob Franck im Laufe der Geschichte besser kennen. Aufgrund der Art und Weise, wie das Buch geschrieben hat, ist es nicht ganz leicht zu lesen bzw. zu verstehen. Dies tut dem Lesespaß aber keinen Abbruch, im Gegenteil es hilft beim Reinfinden in die Geschichte, da diese auch 20 Jahre zurückliegt. Am Ende bekommt dann der Leser ein Ende geliefert, dass dem Buch gerecht wird.

    Cover: Das Hardcover des Buches ist nur in der Farbe Schwarz gehalten. Der Schutzumschlag hingegen besteht hauptsächlich aus der Farbe Grau. Allein der Buchrücken und die Umrandung sind schwarz. Auf der Vorderseite sehen wir außerdem eine Art Rauch, der sich über das Cover zieht.

    Fazit: Wer bei diesem Buch einen üblichen Krimi erwartet, wird sehr enttäuscht sein. Keinerlei Action; Mörder oder ´Sonstiges, was einen Krimi auszeichnet. Dafür aber vieles Zwischenmenschliche, was sehr gut in die Handlung um einen Selbstmord gepackt wurde. Die knapp 20 Euro wirken vielleicht etwas abschreckend, man bekommt aber für das Geld ein wirklich gutes Buch. Von mir 5/5 Sterne.

    Klappentext: Kriminalhauptkommissar Jakob Franck ist seit zwei Monaten im Ruhestand und glaubt nun, ein Leben jenseits der Toten beginnen zu können. Vor zwanzig Jahren hatte er sieben Stunden, ohne ein Wort zu sagen, der Mutter einer toten Siebzehnjährigen beigestanden. Jetzt wird der Kommissar von dieser Konstellation eingeholt: Ludwig Winther tritt mit ihm in Kontakt; er ist der Vater des jungen Mädchens und Ehemann jener Frau, der Franck so viel Aufmerksamkeit widmete. Zwanzig Jahre sind vergangen, und der Vater glaubt noch immer nicht an den – laut polizeilichem Untersuchungsergebnis eindeutig feststehenden – Selbstmord der Tochter durch Erhängen: Seiner Meinung nach kann es sich nur um Mord handeln. Ex-Kommissar Jakob Franck macht sich also daran, die näheren Umstände ihres Todes aufzuklären, »einen toten Fall zum Leben zu erwecken«. Jakob Franck folgt dabei seiner ureigenen Methode, der »Gedankenfühligkeit«:.Diese ist unnachahmlich und unübertroffen bei der Lösung der kompliziertesten und überraschendsten Fälle. (Quelle: Suhrkamp)

    Autor: Friedrich Ani
    Titel: Der namenlose Tag
    Verlag: Suhrkamp
    Genre: Roman
    Seiten: 301
    Preis: 19,95
    ISBN: 978-3-518-42487-2

    http://wurm200.blogspot.de/

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  1. 4
    08. Aug 2015 

    Der Tod steht heute vor mir

    Seit zwei Monaten ist der Todesermittler Jakob Franck pensioniert. Doch die Toten haben ihn noch nicht verlassen. Meist war er derjenige, der den Familien die Todesnachricht überbracht hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen hatte er sich in diese wohl mit am Schwersten zu erfüllende Aufgabe hineingefunden. Vor mehr als zwanzig Jahren hat sich eine junge Frau, ein Mädchen fast noch, im Park erhängt. Doch erst jetzt sucht der Vater den ehemaligen Kommissar auf und bittet darum, die Sache noch einmal aufzurollen. Seine Tochter kann sich nicht selbst getötet haben, doch den wenn auch nur geringen Hinweisen auf Fremdeinwirkung wurde nicht eingehend genug nachgegangen.

    Der Schriftsteller Friedrich Ani ist für seine ungewöhnlichen Kriminalromane mit ihren besonderen Ermittlern bekannt. Und auch hier hat er in Jakob Franck eine neue Figur geschaffen, die man nicht so schnell vergisst. Einer der die Toten erfühlt, der mit ihnen spricht, der nicht davor zurückscheut, sich einzulassen auf die Geschichten der Menschen. Und so nimmt er im Fall des Todes der jungen Esther die Nachforschungen auf. Ohne jeden Druck, da er nicht mehr im Dienst ist, kann er sich die Zeit nehmen, die er braucht. Den alten Hinweisen nachgehen und vielleicht Neue finden und so stößt Franck auf das, was nicht gesagt wurde, spürt der Sprachlosigkeit der Menschen nach, entdeckt so manche erschreckende Wahrheit hinter der Fassade des Schweigens oder der Unachtsamkeit. Eine Dunkelheit senkt sich herab, die vorher nicht zu erahnen war.

    Mit Jakob Franck stellt er Autor einen sympathischen neuen Ermittler vor, der als Pensionär die Freiheit hat, sich von seinen Empfindungen leiten zu lassen in genau der Form und der Zeit, die er für notwendig und richtig hält. Er fühlt sich ein, er fühlt mit. Und doch braucht er Mut und Unvoreingenommenheit, um sich auf seine Entdeckungen einzulassen und mit den Ergebnissen zu leben. Ein ruhiger aber herausragender Krimi, der dadurch besticht, dass es gelingt, den Leser auf eine Reise ins dunkle Unbekannte mitzunehmen und eine Entwicklung in Gang zu setzen, die die Dunkelheit erhellt.

    4,5 Sterne

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