Der Bibelkiller

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Bibelkiller' von Valeska Réon
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Bibelkiller"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:224
Verlag:
EAN:

Rezensionen zu "Der Bibelkiller"

  1. Ein spannendes und komplexes Buch

    Maastricht am 05 . März 1978 : Vor der Basilika ist ein Mann grausam ermordet worden . Er wurde an ein Holzkreuz genagelt . Hauptkommissar Stijn van der Rijns kommt es so vor als ob alles arrangiert worden wäre . Die Kunsthistorikerin Tessa van Eertveld zeigt ihm ein Gemälde von dem Maler Rui de Lombarde das genauso aussieht wie der Tatort . Etwas später wird Tessa's Chef tot aus dem Beatrixhaven gezogen ... alles deutet darauf hin dass der Mörder die biblischen Plagen nachahmt .

    Die Protagonisten sind glaubwürdig und interessant dargestellt . Tessa ist in meinen Augen komplex dagegen sind Stijn und sein jüngerer Assistent Henk ein gutes eingespieltes Team und sehr sympathisch . Der Schreibstil ist flüssig und etwas schwerer geschrieben , im positiven Sinne . Die Spannung ist von Anfang an da und ab ca . der Mitte des Buches nimmt sie dann an Fahrt auf .

    Fazit : Es gibt immer mal wieder Rückblenden in der Stijen's aber auch Tessa's Familie eine Rolle gespielt haben, das fand ich sehr interessant . Der Leser*in kommt viel in Maastricht herum und wird mit der Stadt bekannt gemacht . Es war für mich wie eine Zeitreise in die Vergangenheit und musste zwischendurch schmunzeln weil es noch keine Handys gab und die Ermittlungen liefen damals ja noch ganz anders ab . Die Autorin hat es aber ausgezeichnet beschrieben und und auch sehr gut umgesetzt . Dass Henk von diversen Neuerungen träumt die aber noch lange nicht erfunden sind rundet das ganze ab . Nicht nur die Morde und die Ermittlungen sind spannend auch was das Privatleben von Tessa und Stijen anbelangt haben mich an das Buch gefesselt . Die Überschneidung dieser zwei Komponenten ist sehr gelungen . Auch gab es immer wieder Fragen die mich weiterlesen ließen . Im zweiten Teil des Buches gibt es praktisch die Auflösung der Morde aber es kommt auch ein Thema zur Sprache das aktueller nicht sein könnte . Nur dass sie in sechziger und siebziger Jahren totgeschwiegen wurden . Der zweite Teil hat mir sogar ein wenig besser gefallen . Es sind praktisch zwei Sichtweisen und Erzählungen über die Morde des Bibelkillers . Dieses komplexe Buch kann ich jedem Krimifan nur empfehlen . Empfohlen wird das Buch ab 16 Jahren . Dieser Thriller wird verfilmt . Ressigeur ist Nicolai Tegeler.

    Teilen
  1. spannender Krimi mit Tiefgang

    Eine gekreuzigte, entmannte Leiche vor der Servatiusbasilika in Maastricht bildet scheinbar den Auftakt zu einer Mordserie, die Stijn van der Rijns und seinen Assistenten Henk Peeters vor kniffelige Herausforderung stellt. Wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, ist dieses nicht das erste Opfer des „Bibelkillers“, wie ihn die Presse getauft hat.

    van der Rijns erhält bei der Suche nach dem Bibelkiller weitere Unterstützung durch Pim Janssen und Mia de Jong aus der Gerichtsmedizin, seiner Mutter Mareike und Tessa van Eertvelt, einer Kunsthistorikerin – wobei sich die beiden nicht nur auf beruflicher Ebene sehr nahe kommen.

    Wer das Buch in Erwartung eines reinen Krimis lesen möchte, wird überrascht werden. Denn „DER BIBELKILLER“ ist viel mehr als das. Die Rückblenden, die dem Leser die Protagonisten nahe bringen, ähneln einer spannenden Biographie und vermitteln den Figuren eine beeindruckende Tiefe, wie ich sie in der Form nur sehr selten erlebt habe. Hier tritt der eigentliche Fall bisweilen in den Hintergrund, was meiner Ansicht nach aber überhaupt kein Nachteil ist.

    Auf diese Weise wird auf mehreren Ebenen eine fortwährende Spannung erzeugt, die sich durch das komplette Buch zieht, bis hin zum Geständnis, das mich außerordentlich geflasht hat.

    Bei aller Tiefe der Figuren ist es mir noch ein Bedürfnis, meinen Favoriten hier herauszustellen: das ist eindeutig Henk. Ich wage zu bezweifeln, dass ein „Aspie“ bereits im Jahr 1978 Verwendung in einer solchen Position gefunden hat und dass der Begriff „Asperger-Syndrom“ zu diesem Zeitpunkt schon geläufig war, doch seine Figur ist dermaßen treffend dargestellt, dass man sich automatisch mehr von ihm zu lesen wünscht.

    Der Schreibstil ist recht gefällig und wird sowohl dem Krimianteil als auch dem „Biographie“-Anteil gerecht. Ein paar weniger „nett“ im Text hätte ich persönlich bevorzugt, nicht nur weil es mein persönliches Unwort ist.

    Doch dieser Kritikpunkt ist im Gegensatz zur Intensität von „DER BIBELKILLER“ absolut subjektiv und darüber hinaus zu vernachlässigen.

    Wer einen anspruchsvollen, emotional packenden Krimi sucht, sollte sich „DER BIBELKILLER“ zulegen.

    Teilen