Carrie Soto is Back

Buchseite und Rezensionen zu 'Carrie Soto is Back' von Taylor Jenkins Reid
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4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Carrie Soto is Back"

Carrie Sotos eiserner Wille und unbarmherziger Ehrgeiz haben sie zur größten Tennisspielerin aller Zeiten gemacht. Sie hält unzählige Weltrekorde und hat zwanzig Grand Slam Titel geholt. Doch nach sechs Jahren im Ruhestand muss sie ohnmächtig dabei zusehen, wie ihre Rekorde von einer jungen Britin gebrochen werden. Mit 37 entscheidet sie sich, auf den Platz zurückzukehren. Sie will nichts mehr als ewigen Ruhm und beschließt: Ein finales Jahr als Tennisspielerin soll sie für immer unbesiegbar machen. Denn wer ist sie, wenn sie nicht die Beste ist? Um ihr Ziel zu erreichen, ist sie sogar bereit, ihren Stolz beiseitezuschieben und mit Bowe Huntley zu trainieren, dem Tennisstar, der ihr einst das Herz gebrochen hat …

Format:Taschenbuch
Seiten:416
EAN:9783548067537

Rezensionen zu "Carrie Soto is Back"

  1. Der Grand Slam ist das Leben

    Game, Set und Match für Carrie Soto? Die in die Jahre gekommene Tennis-Kampfmaschine, die "Schlampe" des Tenniszirkus, will es noch einmal wissen - nicht zuletzt, weil ihr uneinholbar scheinender Rekord an Grand-Slam-Titeln in Gefahr gerät. Und so rafft sich die 37jährige Tennis-Queen noch einmal auf, feilt am Aufschlag, an der Beinarbeit und der Geschwindigkeit, um sich den Traum zu erfüllen, ein und für allemal als "die Größte" aller Zeiten in die Sportannalen einzugehen. Betreut von ihrem Vater und mit einem attraktiven, aber ebenfalls reiferen, Sparringspartner an ihrer Seite geht es zu allen vier Grand-Slam-Turnieren innerhalb eines Jahres.

    "Carrie Soto is Back" ist in erster Linie ein Roman für Tennis-Fans, denn das Spiel, die Tour und das Training nehmen einen gewaltigen Platz in der Handlung ein, hinter der die Emotionalität persönlicher Beziehungen oftmals stark (meiner Meinung nach mitunter zu stark) zurückgedrängt wird. Carries wesentlicher Charakterzug ist ihr verbissener Ehrgeiz, der gepaart mit ihrer extremen Fokussierung auf das Ziel und auf den Sieg, alles andere verblassen lässt. Wer also keine Freude an der häufigen und sehr ausführlichen Schilderung von Tennistraining und Tennismatches hat, wird von diesem Roman bestimmt enttäuscht oder vielleicht auch etwas gelangweilt sein. Selbst ich als hochgradig Tennisbegeisterte hätte mir doch hin und wieder etwas mehr Leben abseits des Courts, mehr Privatleben, mehr Emotion, die nichts mit Sport zu tun hat, gewünscht.

    Dennoch hat mir der Roman sehr viel Freude gemacht. Carrie ist eine überzeugende Figur, die deutlich macht, wie ungerecht die Bewertung weiblicher Ambitionen ausfällt. Dies wird von der Autorin durch die sehr authentischen Einschübe von Zeitungsberichten über Carrie oder Fernsehrunden in Sportsendungen dargestellt. Carrie entspricht nicht der Idealvorstellung einer Sportlerin der 1980er und 1990er Jahre und wird deshalb öffentlich, aber auch von ihren "Kolleginnen" auf der Tour, immer wieder kritisiert. Insofern funktioniert der Roman auch ausgezeichnet als Kommentar auf die jüngere Vergangenheit und macht sichtbar, wie sehr sich die Sichtweise bereits gewandelt hat - oder eben auch nicht.

    Gewürzt wird Carries Comeback-Tournee durch die Beziehung zu Bowe Huntley, die sehr klischeefrei und fast völlig ohne romantische Momente auskommt. Mir war das fast zu wenig, ein bisschen mehr Gefühl hätte es ruhig sein dürfen, zumal die "Romanze" sich recht einseitig gestaltet. Dies passt selbstverständlich zu Carries Figur und ihrer Entwicklung, es wirkt aber - wie letztlich der ganze Roman - etwas kühl.

    Trotz der genannten Punkte fällt meine Bewertung sehr positiv aus: hier ist kein Kitsch und kein Drama am Werk, sondern es wird auf ein Ziel hingearbeitet. Carries Erzählstimme ist lebensnah und in völligem Einklang mit der Charakterisierung der Figur, der Aufbau der Handlung, der sich an den Grand Slam-Turnieren orientiert, ist spannend und für Tennisfans ein großes Vergnügen. Wenn ich auch dann und wann mal den Eindruck hatte, die Punkte würden nicht ganz richtig gezählt, erfährt man doch viel über den Sport und die harte Arbeit, die auf mentaler und physischer Ebene hinter Spitzentennis steckt. Der Roman ist definitiv eine Empfehlung für alle Freunde der gelben Filzkugel - für alle anderen gibt es sicherlich mitreißendere Geschichten.

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  1. 4
    26. Sep 2022 

    ein weiterer gelungener Roman von Taylor Jenkins Reid

    Ein weiterer gelungener Roman von Taylor Jenkins Reid. Ich bin immer wieder begeistert. Dieses Mal ganz besonders, da sich alles um Tennis dreht. Da ich selbst gerade viel Tennis spiele und im Fernsehen alles mitverfolge, was in der Tenniswelt vor sich geht, war es der perfekte Zeitpunkt für mich und diesen Roman. Taylor Jenkins Reid hat mich außerdem noch fast jedes Mal überzeugt.

    Der Tennissport wird in diesem Roman sehr authentisch dargestellt und mit Carrie Soto gibt es wie in den meisten von Reids Romanen eine sehr vielschichtige Protagonistin. Ich war wieder total gefangen in Reids Roman. Wie immer hat sie mich davon überzeugt, dass die Welt und die Menschen zwischen diesen Seiten echt sind.

    Einen Kritikpukt an dem Roman habe ich jedoch, doch dieser gebührt denke ich nicht der Autorin sondern der deutschsprachigen Übersetzerin Babette Schröder. Leider vergaß sie immer wieder, sogar innerhalb eines Satzes, dass sie gerade von einer Frau spricht und die weibliche Form angemessen wäre. So ist Carrie Soto "keine Tänzerin sonder ein Gladiator", klar tanzen ist etwas für Frauen und der Kampf für Männer, danke für diese Erläuterung. Und das war leider kein Einzelfall seiner Art.

    Alles in allem hat mir der Roman jedoch sehr, sehr gut gefallen.

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  1. 4
    20. Sep 2022 

    Über ehrgeizige Frauen

    Im Buch geht es um Carrie Soto, unfassbare Tennislegende und nicht gerade gefasste Verliererin. Mit ihrem Ehrgeiz hat sie den Rekord von zwanzig Grand-Slam-Titeln im Einzel aufgestellt. Als eine jüngere Tennisspielerin dabei ist, ihr den Rekord abzulaufen, entschließt sich Carrie wieder ins Tennis einzusteigen. Aufgrund ihres Alters trauen ihr die Leute nicht mehr zu aufzuholen. Damit haben sie jedoch einen entscheidenden Fehler gemacht: Sie unterschätzen Carrie Soto.

    Ich kann selbstbewusst behaupten, dass Sport eher nicht mein Thema ist. Dieses Buch habe ich aber aufgrund der Autorin zu Hand genommen. Und was soll ich sagen? Ich habe es nicht bereut.
    Carrie Soto ist nicht nett. Sie ist sogar eigentlich etwas unsympathisch. Was aber nicht schlimm ist, denn in diesem Buch geht es um lebensechte Charaktere, welche sich mit ihren Umständen zurechtfinden müssen. Die Charakterentwicklung, die Carrie Soto dabei durchmacht, ist gut rübergebracht und befreiend. Es ist eine sehr interessante Erkundung dessen, was unsere Hauptcharakterin fühlt, dadurch dass sie ihr Leben so komplett dem Sport verschrieben hat. Es behandelt, welchen Einfluss das auf ihre Perspektive von Gewinnen und Verlieren und welche Wirkung es auf ihr Leben hat.
    Ihre Beziehung zu ihrem Vater wird fantastisch dargestellt. Sie ist kompliziert und wunderschön und beide Charaktere sind mir ans Herz gewachsen.
    Die Matches, welche Carrie spielt, sind erstaunlich spannend, dafür dass mir Sport sonst eher egal ist. Die Geschichte war etwas voraussehbar, aber das hat der Spannung trotzdem keinen Abbruch getan.
    Das Buch behandelt auch Sexismus und Rassismus, denen sich die Frauen im professionellen Sport aussetzen mussten und teilweise noch immer müssen.
    Der Schreibstil ist sehr einfach zu lesen, sodass sich das Buch sehr unkompliziert lesen lässt. Die Liebesgeschichte fand ich angenehm zu lesen. Sie ist ganz süß und übernimmt nicht die Geschichte, sondern bleibt im Hintergrund.

    Mir hat das Buch gefallen. Es ist spannend und lebensecht geschrieben und ich kann es empfehlen, selbst für den Fall, dass man Sport nicht besonders mag.

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