Cari Mora

Buchseite und Rezensionen zu 'Cari Mora' von Thomas Harris
2
2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Cari Mora"

Millionen Leser haben das teuflische Spiel zwischen Serienkiller Hannibal Lecter und FBI-Agentin Clarice Starling verfolgt. In der kongenialen Verfilmung mit Anthony Hopkins und Jodie Foster kamen Millionen Zuschauer hinzu. Jetzt ist Thomas Harris zurück und schickt einen Killer ins Rennen, der erneut für schlaflose Nächte sorgt. Die Schreie einer Frau sind Musik in seinen Ohren. Er ist groß, blass, haarlos, und wie ein Reptil liebt er die Wärme. Menschen begegnen ihm mit Angst und Ekel. Er ist daran gewöhnt. Denn wenn sie das Monster in ihm erkennen, ist es meist zu spät. Bis der Killer sich Cari Mora aussucht. Die junge Frau hat keine Angst vor dem Grauen und wagt es, dem Dämon ins Auge zu blicken.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:336
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453272385

Rezensionen zu "Cari Mora"

  1. Wenn der Klappentext auf vergangenem Ruhm aufbaut...

    Normalerweise poste ich keinen Klappentext. Hier mache ich eine Ausnahme, denn ich finde, dass er essentiell für meine Rezension ist:
    "Hannibal Lecter hat einen Nachfolger. Er ist erbarmungslos. Und er kann dich fühlen.

    Millionen Leser haben das teuflische Spiel zwischen Serienkiller Hannibal Lecter und FBI-Agentin Clarice Starling verfolgt. In der kongenialen Verfilmung mit Anthony Hopkins und Jodie Foster kamen Millionen Zuschauer hinzu. Jetzt ist Thomas Harris zurück und schickt einen Killer ins Rennen, der erneut für schlaflose Nächte sorgt.

    Die Schreie einer Frau sind Musik in seinen Ohren. Er ist groß, blass, haarlos, und wie ein Reptil liebt er die Wärme. Menschen begegnen ihm mit Angst und Ekel. Er ist daran gewöhnt. Denn wenn sie das Monster in ihm erkennen, ist es meist zu spät. Bis der Killer sich Cari Mora aussucht. Die junge Frau hat keine Angst vor dem Grauen und wagt es, dem Dämon ins Auge zu blicken."
    Denn darum geht es wirklich:
    Die junge Latina Cari Mora will in Miami ihre Vergangenheit in Kolumbien loswerden. Mit Hausbetreuungsjobs, Pflegehilfe in einer Seevogelstation und gelegentlichen Caterings hält sie sich finanziell über Wasser. Doch ihr aktueller Job in der ehemaligen Villa des berüchtigten Kartellbosses Pablo Escobar bringt sie zwischen die gefährlichen Fronten von Kartell, Gangs und dem brutal psychopathischen Verbrecher Hans Peter Schneider. Denn alle wollen den millionenschweren Schatz Escobars heben.
    Mich irritiert, dass der Klappentext einen nahezu in den Vergleich mit dem Riesenerfolg von Schweigen der Lämmer und Hannibal Lecter zwingt. Ich finde das schade, denn man könnte dem Autor auch einfach zutrauen, dass er sich auf anderes Terrain wagt und einen harten Thriller im Kartell- und Gangmilieu zustande bringt. Denn wer sich nach dem Klappentext der deutschen Ausgabe einen nervenzerfetzenden Psychothriller erwartet, wird mit dem vorliegenden Buch eine Mogelpackung erhalten. Thomas Harris hat - endlich 20 Jahre nach den genialen Thriller um den charismatischen und erzbösen Hannibal Lecter – ein neues Werk vorgelegt. Doch der angekündigte Bösewicht Hans Peter Schneider hat mit Hannibal nichts gemein. Schneider hat nichts von den genial feinsinnigen abgründigen Untiefen der menschlichen Psyche wie Hannibal Lecter. Er ist schlicht und einfach ein gemein brutales frauenhassendes geldgieriges Monster, der sein Fähnchen in den Wind hängt, wo es am meisten nach Geld riecht. „Cari Mora“ erinnert kein bisschen an den treffsicheren Sarkasmus und den aufreibenden Suspense, den Harris so großartig im Schweigen der Lämmer umsetzen konnte. Hier bekommt man ein paar Phalluswitze und eine wirre Handlung, wo nicht immer klar ist, wer gerade gegen wen zum Schusswechsel antritt. Einzig die Passagen, in denen die Lebensgeschichte Cari Moras erzählt wurde, konnten mich einnehmen. Für Caris Vergangenheit in Kolumbien als Kindersoldatin erzeugt Harris tatsächlich Empathie. Umso unglaubwürdiger scheint mir das Verhalten der jungen Frau, das sie nun so an den Tag legt, als sie von sämtlichen Gangstern Miamis verfolgt wird.
    Das Schweigen der Lämmer war gestern, und damals wie heute ist es großartig, doch die Lorbeeren auf denen sich Thomas Harris drei Jahrzehnte ausruhen konnte, scheinen mir durchgesessen.

    Teilen