Briefe vom Weihnachtsmann

Buchseite und Rezensionen zu 'Briefe vom Weihnachtsmann' von John R. R. Tolkien
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5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Briefe vom Weihnachtsmann"

Jedes Jahr im Dezember traf für Tolkiens Kinder ein Umschlag mit einer Briefmarke vom Nordpol ein. Er enthielt einen handgeschriebenen Brief und eine schöne farbig ausgestaltete Zeichnung oder Skizzen.Die Briefe kamen vom Weihnachtsmann und erzählten wunderbare Geschichten vom Leben am Nordpol davon, wie sich auf einmal alle Rentiere losgerissen hatten und wild herumsprangen, wie der Polarbär auf die Spitze des Nordpols kletterte, um die Zipfelmütze des Weihnachtsmannes zu holen und schließlich durch das Hausdach vom Weihnachtsmann mitten ins Eßzimmer fiel ...Die brummigen Kommentare des Polarbären am Rand der Briefe erhöhen noch zusätzlich den Reiz dieser Ausgabe.Weder junge noch erwachsene Leser können sich dem Charme und dem Einfallsreichtum der Briefe vom Weihnachtsmann entziehen. Zur Ausstattung der Neuausgabe Viele Briefe sind hinzugekommen, viele gekürzte sind jetzt in voller Länge wiedergegeben. Ergänzt wurden auch die Kommentare, die der Polarbär neben den Text der Briefe des Weihnachtsmanns schreibt. Der feine Humor der Briefe, das Spielerische ist in dieser Textfassung noch präsenter.Es sind auch mehr Original-Briefe im Faksimile abgebildet. Zudem wurden einige Bilder neu aufgenommen, und die Farbqualtität wurde bei allen Bildern verbessert.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:111
Verlag: Klett-Cotta
EAN:9783608911558

Rezensionen zu "Briefe vom Weihnachtsmann"

  1. 5
    09. Jan 2015 

    Ein Schmuckstück...

    Ein Glück für jedes Kind, wenn der eigene Vater J. R. R. Tolkien heißt! Sprühende Fantasiewelten sozusagen frei Haus. Über 20 Jahre lang erhielten die vier Kinder des Autors alljährlich Post vom Weihnachtsmann, in der der liebevolle Vater über die mühseligen Festvorbereitungen am Nordpol zu berichten wusste.

    Der erste Polar-Brief erreichte im Jahr 1920 Tolkiens Ältesten, damals ein dreijähriger Knirps. Hatte anfänglich der Weihnachtsmann als Gefährten nur den tapsigen Polarbären, so stellte ihm Tolkien im Lauf der Jahre allerlei Gestalten wie Rote Zwerge und Schnee-Elfen zur Seite. Schließlich wurde auch der einsame Bär beschenkt - Tolkien legte ihm zwei Neffen an den Pelz. Am Ende der Korrespondenz war der Nordpol gewaltig bevölkert.

    Jedes Jahr im Dezember traf für Tolkiens Kinder ein Umschlag mit einer Briefmarke vom Nordpol ein. Er enthielt einen Brief in zittriger Handschrift und eine schöne, farbig ausgestaltete Zeichnung oder Skizze.

    Die Briefe kamen vom Weihnachtsmann, und sie erzählen wunderbare Geschichten vom Leben am Norpol: davon, wie sich alle Rentiere losgerissen hatten und wild herumsprangen, wie der Polarbär auf die Spitze des Nordpols kletterte und durch das Hausdach des Weihnachtsmanns mitten ins Esszimmer plumpste; wie der Mond in die Brüche ging und der Mann-im-Mond in den Garten hinter dem Haus fiel; und wie Weihnachtsmann und Nordpolarbär Schlachten mit den lästigen Kobolden schlugen, die in den Höhlen unter dem Haus lebten!

    Manchmal steht ein brummiger Kommentar vom Polarbär am Rand, manchmal sind die Briefe von Ilbereth, dem Elbchen und Sekretär des Weihnachtsmanns, zu Ende geführt.

    Was für ein Schmuckstück! Hardcover mit rotem Leinen, ummantelt von einem dunelrot gehaltenen Schutzumschlag mit goldenen Lettern und hübschen Borden, dazu ein von Tolkien gemaltes Bild vom Weihnachtsmann. Viele Briefe in voller Länge sind in dem Buche abgedruckt, oftmals wurde auszugsweise auch eine Kopie des Originalbriefes Tolkiens gegenüber gestellt. Eine wirkliche Bereicherung sind die zahlreichen Bilder, die ebenfalls von Tolkien stammen. Sie untermalen das Geschriebene aufs vortrefflichste und sind überaus liebevoll gestaltet.

    "Ich wollte Euch 'Hobbits' schicken - die verschicke ich zuhauf (größtenteils die zweite Auflage, die ich erst vor wenigen Tagen bestellt habe) -, aber davon habt Ihr vermutlich bereits eine Menge, also schicke ich Euch ein weiteres Oxfordmärchen." (S. 84)

    Naturgemäß vollkommen anders als 'Der Herr der Ringe' oder auch als 'Der Hobbit', wird doch auch anhand der 'Briefe vom Weihnachtsmann' deutlich, über welch Reichtum an Fantasie R.R.R. Tolkien verfügte. Eigene Schriftzeichen, die der Polarbär als Alphabet an die Kinder schickte, liebevolle aber oft ein wenig trottelige Gehilfen des Weihnachtsmannes, denen allerlei Missgeschicke wiederfuhren und sogar (kindgerechte aber intesive) Schlachten mit feindlich gesinnten Kobolden wurden den Kindern Tolkiens da präsentiert. Die Antworten der Kinder sind nicht abgedruckt worden, aber aus den Briefen des Weihnachtsmannes (der mit Vornamen übrigens 'Nikolaus' heißt) wird deutlich, dass es sie zahlreich gegeben haben muss - und das nicht nur, um den Wunschzettel ein ums andere Mal zu aktualisieren...

    Nicht jeder hat einen Tolkien zum Vater, der über den Zeitraum von nahezu 20 Jahren diese Tradition der Briefe vom Weihnachtsmann aufrecht hielt, bis schließlich auch das letzte Kind zu groß dafür war. Aber diese wunderschön aufgemachte Sammlung lässt uns ein wenig durchs Schlüsselloch schauen bei den Tolkiens, und mir hat das Buch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

    Ein wahres Schmuckstück, auch sicher eine wunderbare Geschenkidee für einen lieben Menschen - und ich freue mich sehr, zu Weihnachten derart bedacht worden zu sein. Meinen herzlichen Dank dafür!

    © Parden

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