Bösland: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Bösland: Thriller' von Bernhard Aichner
4.2
4.2 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Bösland: Thriller"

Gebundenes Buch
Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder ...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:448
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442756384

Rezensionen zu "Bösland: Thriller"

  1. 3
    30. Jun 2019 

    In Ewigkeit

    Als 13jähriger Junge wurde Ben mit der Leiche seiner Mitschülerin Mathilda in den Armen gefunden. Er wurde beschuldigt, das junge Mädchen umgebracht zu haben. Jahrelang war er in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Erst mit Anfang zwanzig konnte er in eine Wohngruppe ziehen und später nahm er die Gelegenheit wahr, ein Fotolabor zu führen. Nach langen Jahren jedoch kommen beängstigende Erinnerungen zurück. Ben beginnt wieder, seine Psychologin von damals aufzusuchen. Sie ermutigt ihn, sich seinen Erinnerungen zu stellen. Sie glaubt an ihn, seine jahrelangen Fortschritte. Ben ist unsicher. Wird er etwas in Gang bringen, was er nicht aufhalten kann?

    Bens Eltern haben sich nicht gut um ihren Sohn gekümmert. Man könnte daher auf die Idee kommen, der Mord sei eine Folge der ungenügenden Fürsorge gewesen. Die Sorge, etwas könne aufgerüttelt werden, was besser in Ruhe bliebe, erscheint also durchaus berechtigt. Kann man Psychologen glauben, die Patienten für geheilt oder so gefestigt erklären, dass sie sich dem aussetzen können? Man denkt schnell an Presseverlautbarungen, in denen die Beurteilungen durch Psychologen nicht so gelungen waren. Allerdings wie so häufig registriert man nicht, wie oft sie richtig lagen. Und da ist ja auch noch Bens Jugendfreund Felix, der damals mit ihm durch dick und dünn ging.

    Die Geschichte von Ben und Felix ist dermaßen an den Haaren herbei gezogen, dass man einfach nicht glauben kann, was man da liest. Man sucht nach einem psychologischen Trick, nach einer gewissen Raffinesse. Und dennoch - der Roman ist wie er ist und damit einfach sehr spannend. Setzt man sich über die eigene mangelnde Fähigkeit, die Story zu glauben, hinweg, erhält man eine schnell geschnittene, fesselnde Erzählung, die in sich schlüssig ist. Die kurzen Kapitel, deren Stil zwischen Erzählung und Rede wechselt, ist rasant und ansprechend. So ein Roman lässt sich leicht in einem Rutsch durchlesen, wobei die Kapitelüberschriften schön gruselig gestaltet jeweils eine eigene Seite bekommen, wodurch es noch etwas schneller vorangeht. Ein Buch, das man an einem Sommernachmittag inhalieren kann.

    3,5 Sterne

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  1. Das Böse im Menschen kann schlimmes anrichten

    "Wir müssen lernen, das Böse zu bekämpfen, ohne jemanden Böses zu tun." (Phil Bosmans)
    Sommer 1987: Der 13-jährige Ben muss mitansehen wie sich sein Vater auf dem Dachboden erhängt. Fortan ist der Junge in sich gekehrt, traumatisiert und hat kaum Freunde. Nur mit Felix Kux scheint er eine innige Freundschaft zu pflegen, fortan ist der Dachboden für die beiden ihr Lager und Versteck, das Bösland. Dort sehen und drehen sie Filme und verbringen die Freizeit zusammen. Eines Tages zieht eine Apothekerfamilie in den Ort mit ihrer Tochter Matilda. Matilda ist genauso alt wie Ben und Felix. Ben freundet sich mit Matilda an und verliebt sich immer mehr in sie. Doch dann geschieht das unfassbare Matilda wird brutal mit einem Golfschläger in Bösland erschlagen. Bens Mutter findet ihren Sohn blutüberströmt bei Matilda vor und für alle ist klar, dass er sie getötet hat.
    30 Jahre später: Ben hat einen langen Weg hinter sich nach Kinderpsychiatrie, war die nächste Station die Psychiatrie für ihn. Ben kann sich noch immer nicht an die Ereignisse von damals erinnern. Doch dann hilft ihm eine Psychologin aus dem ganzen zu entrinnen und er baut sich sein Leben in Freiheit auf. Jedoch dann geschieht das unfassbare, als Ben das Bild von Kux in seinem Fotolabor sieht. Plötzlich kann er sich wieder an die Ereignisse von damals erinnern und der Junge von damals er mordet noch heute.

    Meine Meinung:
    Bisher hatte ich noch kein Buch des Autors gelesen, doch die Leseprobe hat mich neugierig gemacht. Der Schreibstil war sehr gut, flüssig und ein wenig anders aufgebaut wie sonst andere Bücher. In mehreren Kapiteln erlebte ich die Geschichte, aber auch die Gesprächsprotokolle zwischen der Psychologin und die Gespräche zwischen Felix und Ben oder Ben und Soy (Felix Frau), die sehr aufschlussreich waren. Dadurch wurde die ganze Geschichte sehr faszinierend und interessant aufgebaut. Auch wenn ich schon recht früh erahnte, wer der wahre Täter der ganzen Geschichte war, war es spannend mitzuerleben, wie nun mit dem ganzen umgegangen wird. Außerdem war es für mich interessant zu sehen, wie das Böse das in einem Kind den Ursprung hatte, auch als Erwachsener immer noch vorhanden ist. Nach und nach wird alles ein Wettkampf zwischen Gut und Böse, bei dem man bis zum Ende nicht sicher sein kann, wer gewinnt. Die Charaktere waren sehr gut ausgewählt, ich konnte mich gut in Bens Dilemma hineinversetzen. Ein so langes Leben in einer Psychiatrie zu verbringen muss schrecklich sein. Nur gut, dass er dann wirklich eine Therapeutin gefunden hatte die ihm, da heraushalf. Felix Kux hat der Autor ebenfalls sehr identisch dargestellt, ich konnte gut erkennen, welcher nun der Gute und der Böse der beiden war. Gegen Ende hatte ich jedoch schon die Befürchtung, das der Böse doch noch den Kampf gewinnen würde. Die Ängste zwischen Gut und Böse werden auch hier klar definiert, so das man als Leser immer wieder hin- und hergerissen und es so zu einem richtigen Verwirrspiel wird. Für mich ein hervorragender Thriller, der mit wenigen Protagonisten auskommt. Diesen Autor werde ich mir sicher merken, das Buch bekommt von mir definitiv 5 von 5 Sterne.

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  1. WOW Thriller

    Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …

    Fazit:
    Das Buch setzt sich aus ungewöhnlich kurzen Kapiteln zusammen, was für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig war, mir aber dann eigentlich sehr gut gefallen hat. Ich habe das Gefühl, dass durch diese kurzen Kapiteln deutlich mehr Spannung aufgekommen ist, da Handlungen und Geschehnisse rasant voran geschritten sind. Auch die Kapitelüberschriften finde ich äußerst passend gewählt.
    Ich habe den Thriller regelrecht verschlungen und kann ihn jeden Thriller-Freund weiter empfehlen.

    Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …

    Fazit:
    Das Buch setzt sich aus ungewöhnlich kurzen Kapiteln zusammen, was für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig war, mir aber dann eigentlich sehr gut gefallen hat. Ich habe das Gefühl, dass durch diese kurzen Kapiteln deutlich mehr Spannung aufgekommen ist, da Handlungen und Geschehnisse rasant voran geschritten sind. Auch die Kapitelüberschriften finde ich äußerst passend gewählt.
    Ich habe den Thriller regelrecht verschlungen und kann ihn jeden Thriller-Freund weiter empfehlen.

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  1. Ich erlag dem Hype und kam mit ins Bösland

    Ben hatte kein leichtes Kinderleben. Den Vater, der ihn misshandelte, findet er erhängt am Dachboden. „Komm mit ins Bösland“, waren Vaters einleitenden Worte, immer bevor er sich an Ben verging. Die Mutter scheint davon unberührt zu bleiben. Kux, Bens einziger Freund hilft ihm durch die schwere Zeit, später auch noch Matilda. Doch dann liegt Matilda erschlagen in ihrem Blut auf Bens Dachboden. Ben ist da dreizehn Jahre alt.Erst Jahrzehnte später schafft er es mit Hilfe seiner Psychotherapeutin den Vorgängen von damal zu stellen. Bis Kux erneut in sein Leben tritt…
    Herbst 2018, es ist kaum ein Vorbeikommen an „Bösland, dem neuen Thriller von Bernhard Aichner. Faszinierend großartig war seine Totenfrau-Trilogie, auch die Bände um den Totengräber Max Broll find ich nahezu liebenswert. Bösland verfällt auch bald in den unnachahmlichen Aichner-Sound. Das Stakkato der kurzen Dialoge, die mich in seinen früheren Werken so atemlos machten, verfehlte aber in Bösland seine Wirkung. Eigentlich müsste es einen großes Lob für den Autor sein, wenn ich sehr rasche in gewisse King-Feeling für diesen Thriller hegte. Aber allzu große Vertrautheit führt bei mir leider auch zu Langeweile. Dazu kommt, dass ich die Geschichte sehr vorhersehbar fand und nichts wirklich überraschend kam. Es entwickelt für mich keine Sogwirkung, wie ich es von den älteren Aichner Büchern kannte.
    Der Umfang des Buches wird durch unendlich viele Kapitelüberschriften vergrößert. Die Tradition, damit Seiten zu füllen (bei der Totentrilogie und Broll sind es Kapitelzahlen) wird fortgeführt. Was mir bei den früheren Büchern gar nicht so aufgefallen ist, hat mich hier gestört, vielleicht auch, weil ich Bösland als ebook las.
    Dem Hype bin ich erlegen und kam mit ins Bösland.. Das Marketing, dass Bernhard Aichner für sein Werk forciert hat, wirkt. Zurück bleibt bei mir leider leere Enttäuschung.

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  1. gelungener spannender Thriller

    Ich habe die Lektüre sehr genossen. Vor allem fand ich den Wechsel zwischen durchgängig geschriebener Story und Unterhaltungen in Stichpunktform, mal etwas Neues. Das ist das erste Buch, dass ich von diesem Autor lese und daher weiß ich leider nicht ob es seine Art ist Bücher zu schreiben. Auf jeden Fall ist es für mich mal etwas Neues und es hat mir sehr gut gefallen. Auch, dass jedes Kapitel noch einmal mit einer roten Schrift überschrieben ist hat mir optisch auf jeden Fall gut gefallen.
    Wenn man den Titel liest kann man sich erstmal nichts darunter vorstellen und möchte auf jeden Fall wissen, was es mit diesem 'Bösland' auf sich hat und wo genau es sich befindet. Das kommt auch recht schnell am Anfang des Buches raus. Das Cover hat an den Seiten den Anschein, dass es ein Teil einer Filmrolle wäre, die ja im Buch auch eine große Bedeutung hat. Ansonsten ist das Cover recht schlicht gewählt und zieht nur mit den großen roten Buchstaben Blicke auf sich. Der Klappentext auf dem Hinteren Cover finde ich ein kleines bisschen nichts sagend, jedoch trotzdem spannend. Man bekommt dabei auf jeden Fall keinen so großen Einblick in die Geschichte, jedoch die Beschreibung auf der Umschlagsseite ist kurz und knackig.
    Ich möchte nun nicht spoilern, jedoch habe ich mir was den Täter angeht schon meinen Teil gedacht und genau so ist es gekommen. Aber das war das einzige was für mich vorhersehbar war.
    Ein gelungener Thriller mit Page Turner Potential.

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