Bis ich dich wiedersehe: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Bis ich dich wiedersehe: Roman' von Marc Levy
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2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Bis ich dich wiedersehe: Roman"

Sein Leben lang hat der Kunstexperte Jonathan darauf gewartet: fünf Werke des russischen Malers Radskin, darunter auch ein verschollen geglaubtes, sollen versteigert werden. In der ausstellenden Londoner Galerie arbeitet Jonathan mit der Galeristin Clara zusammen. Beide empfinden ein verwirrendes Déjà-vu-Gefühl. Das Problem: Jonathan steht kurz vor seiner Hochzeit mit der Malerin Anna.

Natürlich hat man auf diesen Roman gewartet. Wer Marc Levys internationale Bestseller gelesen hat, wird sich kaum von einem nicht unangenehmen Suchtgefühl freisprechen können. Und auch bei diesem Buch wird man entweder sagen, absolut fantastisch oder zu weit hergeholt, kitschig. Aber wie immer das Urteil ausfällt: man verschlingt das Buch geradezu, es reißt mit und man legt es erst, ohne Unterbrechung, zu Ende gelesen aus der Hand. Er hat es eben, das gewisse liebenswerte Etwas, Marc Levy, der statt als Architekt Häuser zu konstruieren, mit Leib und Seele Bestseller zaubert. Wer schon so aussieht, als könne er die Sterne vom Erzähl-Himmel holen, der schreibt eben auch so. Fast mag man meinen, dieser Mann kann schreiben was er will, immer wird eine zauberhafte und verzaubernde Geschichte daraus.

Dass die Liebe sich über alle Grenzen hinwegsetzt, auch über Leben und Tod, das ist kein neues Levy-Thema. „Es kommt vor, dass sich zwei Seelen begegnen, um zu einer zu verschmelzen ... Sie sind untrennbar und werden von Leben zu Leben immer wieder zusammenfinden.“ Das Übersinnliche, das Esoterische, das Transzendentale, die Liebe, die Flügel verleiht, das ist sein Ding, voller Fantasie und überbordender Originalität schöpft Levy hier höchst kreativ aus dem Vollen. „Seelen sind elektrische Wellen. Sie setzen sich aus Milliarden von Partikeln zusammen so wie alles, was zu unserem Universum gehört.“

Neben der natürlich in den Bann ziehenden Liebesgeschichte, die alles andere als herkömmlich und alltäglich ist, den vielen Lebensweisheiten für Verliebte, direkt oder zwischen den Zeilen, fesselt aber auch die schillernde Geschichte um einen Maler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dessen Leben, seine Werke und die heutigen Techniken zur Feststellung ihrer Authentizität. Da ist der Konkurrenzkampf um den Zuschlag für die „Versteigerung des Jahrzehnts“, die Umsätze in Millionenhöhe verspricht, das hektische Geschäft im Kunsthandel, Expertisen, Gutachten, Verhandlungen.

Aber natürlich fehlt es auch nicht an Dramatik: ganz so glatt wie Levys Schreibstil nämlich verläuft die Handlung nicht, und es wird noch richtig spannend: „Hass ist ein Lebensgefühl, das die Lebenskraft unserer Seelen lange aufrecht erhalten kann.“ Bevor also das Gute und die Liebe siegen können heißt es erst einmal: „Um miteinander leben zu können, mußten sie sich erneut trennen.“ Und das geht so richtig ans Herz. --Barbara Wegmann

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:288
EAN:9783442382385

Rezensionen zu "Bis ich dich wiedersehe: Roman"

  1. Blieb für mich eher blass

    Für einen Liebesroman ist mir das Titelbild der Taschenbuch-Neuauflage ein klein wenig zu nüchtern, auch wenn ich sonst diesen Stil sehr gerne mag. Allerdings hat mich auch der Inhalt mit eher gemischten Gefühlen zurückgelassen...

    Wie der Klappentext bereits verrät (und man sich als Leser auch ohne den Klappentext schnell denken kann), geht es hier um Wiedergeburt. Kann eine Liebe so stark sein, dass sie sogar den Tod überdauert? Können sich zwei Liebende in einem anderen Leben wiederfinden und wiedererkennen? Und was soll daraus werden, wenn man sich in diesem Leben schon neu gebunden hat? Das bietet ja durchaus eine interessante Grundlage für eine originelle Liebesgeschichte, aber meiner Meinung nach wird dieses Potential nicht voll ausgereizt. Erst gegen Ende des Buches wird dem Leser vollends klar, dass hier noch weit mehr dahintersteckt als nur eine "einfache" Wiedergeburt - dass wir es hier auch mit einer Geschichte von Verrat und Rache, sogar Mord zu tun haben.

    Ich hätte mir gewünscht, dass diese abgründigen Seiten der Geschichte schon früher deutlicher herausgearbeitet worden wären, denn das hätte das Buch für mich spannender und auch schlüssiger gemacht. So zog es sich für mich im Mittelteil ein wenig, und vieles fand ich etwas vorhersehbar - wobei mich der Autor mit ein paar Dingen dann doch aufs Glatteis geführt hat! Davon bitte mehr!

    In ein paar Rezensionen habe ich Kritik daran gelesen, dass in die Geschichte so viel über Kunst einfließt. Über Jonathans Arbeit als Kunstexperte, über das Leben des russischen Malers Radskin... Gerade der Teil hat mir persönlich gut gefallen, und ich war fast ein wenig enttäuscht, als ich nach Lektüre des Buches "Wladimir Radskin" gegoogelt habe und feststellen musste, dass er leider nur fiktiv ist! Seine Bilder klangen so wunderschön...

    Die Charaktere gefielen mir im Ansatz gut, aber sie blieben für mich über lange Strecken seltsam blass; ich fand einfach keinen rechten Zugang zu ihnen. Das machte es für mich auch schwierig, mich wirklich in die Liebesgeschichte einzufühlen, die ja eigentlich mal was Anderes und dabei angenehmerweise relativ kitscharm ist!

    Der Schreibstil las sich flüssig, nur kam es mir manchmal so vor, als würde zu viel aus der Distanz des allwissenden Erzählers beschrieben und zu wenig unmittelbar und lebendig gezeigt... Vielleicht kamen daher auch meine Schwierigkeiten, wirklich mit den Charakteren mitzufühlen und mitzuleiden.

    Fazit:
    Kunst, Wiedergeburt, Liebe und Verrat... Eine eigentlich spannende Grundidee, mit eigentlich vielversprechenden Charakteren und eigentlich gut zu lesendem Schreibstil - aber für mich mit zu vielen "abers". Ich konnte mich letztendlich weder für die Protagonisten noch für die Liebesgeschichte wirklich erwärmen und habe das Buch enttäuscht zugeschlagen.

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