Auris

Buchseite und Rezensionen zu 'Auris' von Vincent Kliesch
3.5
3.5 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Auris"

Sie ist jung. Sie glaubt an die Wahrheit. Ein tödlicher Fehler? Rasant und ungewöhnlich: Thriller-Spannung aus der Zusammenarbeit zweier Bestseller-Autoren! Vincent Kliesch schrieb diesen Roman nach einer Idee von Sebastian Fitzek. Die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme genügt dem berühmten forensischen Phonetiker Matthias Hegel, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zahlreiche Kriminelle konnten mit seiner Hilfe bereits überführt werden. Hat der Berliner Forensiker nun selbst gelogen? Allzu freimütig scheint sein Geständnis, eine Obdachlose in einem heftigen Streit ermordet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge, darauf spezialisiert, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren, will unbedingt die Wahrheit herausfinden. Doch als sie zu tief in Hegels Fall gräbt, bringt sie nicht nur sich selbst in größte Gefahr … Der Start einer neuen Thriller-Reihe von Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek - rund um die junge True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge und das faszinierende Thema forensische Phonetik.

Lesern von "Auris" gefiel auch

Format:Broschiert
Seiten:352
Verlag: Droemer TB
EAN:9783426307182

Rezensionen zu "Auris"

  1. Das absolute Gehör

    Matthias Hegel hat das absolute Gehör. Der phonetische Forensiker ist ein gefragter Berater der Polizei und konnte mit seinen Fähigkeiten schon oft dazu beitragen Kriminalfälle zu lösen. Umso unglaublicher ist es, als Hegel eines Tages den brutalen Mord an einer Obdachlosen gesteht, verhaftet und verurteilt wird.
    Jula Ansorge ist Radiojournalistin und betreibt einen Podcast für True Crime Fälle. Durch ein familiäres Schicksal angetrieben, fühlt sie sich berufen, den Fall Hegel wieder aufzurollen, da sie von der Unschuld des Mannes überzeugt ist. Immer tiefer verstrickt sie sich in die Ermittlungen und gefährdet dabei nicht nur ihr eigenes Leben.
    Auris ist ein Thriller nach einer Idee von Sebastian Fitzek, umgesetzt von Vincent Kliesch Und so liest es sich auch. Es ist ein sehr wendungsreicher Krimi, sprachlich einfach gehalten, durchaus spannend aber voll logischer Unschärfen. Mir gefiel an sich die Idee, einen Protagonisten einzusetzen der über außerordentliche Sinneswahrnehmungen verfügt. Allerdings hätte ich mir zu dem Thema forensische Phonetik mehr interessante Einzelheiten gewünscht. Dazu hätte es allerdings mehr an Recherche bedürft. Da war es einfacher eine ziemlich penetrante und nervtötende Journalistin in den Mittelpunkt zu stellen.
    Manchmal hilft es, die Geschichte zu retten, wenn diese gut vorgetragen wird. In der Audible Fassung ist Auris als Hörspiel konzipiert, und ich habe festgestellt, dass mir diese Form nicht wirklich zusagt. Ich empfand die dramatischen Hintergrundgeräusche oder den Einsatz von Musik eher störend. An den männlichen Erzählstimmen gab es nichts zu beanstanden. Aber Svenja Jung als Jula Ansorge hat die an sich schon überagierende Protagonistin stimmlich ins Unerträgliche gesteigert. Jula schreit sich durch die Geschichte, selbst dann wenn sie nur eine Currywurst bestellt.
    Der Schluss des Thrillers bietet einen Cliffhanger. Man darf also eine Fortsetzung erwarten. Ich werde darauf allerdings nicht warten.

    Teilen
  1. Ein spannender Auftakt

    Der forensische Phonetiker Matthias Hegel kann anhand kleinster Abweichungen im Klang der Stimme erkennen, ob jemand lügt. Etliche Kriminelle hat er bereits überführt. Doch nun wurde er selbst verurteilt, weil er gesteht, eine Obdachlose ermordet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge hat Hinweise, dass Hegel das verbrechen nicht begangen hat und beginnt zu ermitteln. 

    Dank der Zusammenarbeit von zwei großartigen Autoren ist ein richtig spannender Thriller entstanden. 
    Der Schreibstil war flüssig und ich habe das Buch ruckzuck fertig lesen können. Die Beschreibungen der Geschehnisse und der Personen waren bildhaft und in meinem Kopf entstanden richtige Bilder. 
    Die Charaktere wurden gut beschrieben, insbesondere Jula fand ich sehr sympathisch. Die Einblicke in sie und ihre Vergangenheit machten ihr Handeln verständlich. Ich konnte mich bestens in sie hineinversetzen.
    Auch Hegel und sein besonderes Hörvermögen fand ich sehr spannend und faszinierend und ich habe das total gerne gelesen. 
    Eine Podcasterin, die sich für unschuldig verurteilte Menschen einsetzt, ist mal eine gute Idee. Auch die Umsetzung der Story gefiel mir richtig gut. Es gab spannende und überraschende Wendungen und ein insgesamt rasantes Erzähltempo, so dass sich die Spannung, die hervorragend aufgebaut wurde, bei mir durchgängig hielt. 

    Ein gelungener Auftakt. Ich freue mich schon auf den nächsten Band. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

    Teilen
  1. Ein kritisches Gehör registriert jede Schwingung

    "Gibt es ein Ohr so fein, dass es die Seufzer der welkenden Rose zu hören vermöchte?" (Arthur Schnitzler)
    Der berühmte Berliner forensische Phonetiker Matthias Hegel auch Auris genannt, spürt an jeder kleinsten Schwingung den Gemütszustand eines Menschen. Dadurch kann er sehr genau zwischen Wahrheit oder Lüge unterscheiden. Zahlreiche Täter hat er somit schon entlarvt und ins Gefängnis gebracht. Doch nun sitzt er selbst in Haft, nachdem er gestanden hat eine Obdachlose während eines Streits mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge hat sich darauf spezialisiert unschuldig Verurteilte zu helfen um ihr Urteil zu revidieren. Als sie in Hegels Fall recherchiert stellt, sie schnell fest das dieser die Tat gar nicht begangen haben kann. Doch Jula ist auch noch immer traumatisiert von den Ereignissen in Argentinien und dem Selbstmord ihres Bruders Moritz. Als sie sich immer mehr in Hegels Leben und seinem Fall vertieft, erhält sie anonyme Drohanrufe. Als Jula nicht aufgibt, gerät nicht nur sie immer tiefer in Gefahr. Ist Hegel wirklich unschuldig und kann Jula dies beweisen?

    Meine Meinung:
    Das sehr spezielle Cover fühlte sich besser an, wie es aussah, dabei sollten die Rillen ein Frequenzspektrum von Signalen darstellen, was wiederum gut zum Phonetiker Hegel/Auris (lat. Ohr) passte. Ich muss Vorwegsagen, das mich dieses Buch gereizt hatte, da unter anderem der Autor Sebastian Fitzek für die Idee stand. Wobei ich von diesem Autor zuvor noch nichts gelesen, allerdings viel gehört hatte. Auch Vincent Kliesch kannte ich bisher nicht, allerdings frage ich mich, ob es wirklich nötig war, das man die Idee Fitzeks hier so groß ankündigte. Für mich sah dies hier eher wie eine reine Werbestrategie aus, die der Autor nicht nötig hatte. Den der Schriftstil ist sehr gut, fesselnd und größtenteils äußerst unterhaltsam. Die kurzen Kapitel und die verschiedenen Handlungsstränge machten es mir leicht am Buch dranzubleiben. Trotzdem hatte ich ein paar Dinge, die mich an diesem Thriller störten. Der eigentliche Held und Titelgeber kam meiner Meinung nach in diesem Buch viel zu kurz, das meiste drehte sich hauptsächlich um Jula Ansorge. Auch seine Tat, das Motiv und seine ganze Arbeit um die Phonetik war meiner Meinung nach nicht gut ausgearbeitet. Dass es diese Forensischen Phonetiker bei der Polizei gibt, da scheint es keinen Zweifel zu geben, nur hätte ich mir bei weitem mehr Informationen und Wissen um diese Thematik gewünscht. Besonders, weil ich die Szenen mit Matthias Hegel sehr interessant fand. Als ich dann so richtig in die Geschichte eingetaucht war, kam am Ende die Wendung die mich doch sehr verwirrte. Die vielen Fragezeichen die dadurch entstanden, so wie das offene Ende, das für mich eher nach einem provozierenden Cliffhanger aussah. Gerade diese gezielten Handlungsabbrüche bewirken bei mir immer ein ungutes Gefühl, wenn nicht sogar Wut. Den dadurch werde ich zwangsläufig gezwungen, das ich als Leser das nächste Buch kaufen muss, da ich natürlich wissen möchte, wie es weitergeht. Aber auch sonst hatte das Buch viele Ungereimtheiten wie z. B. das ich mir nicht im Klaren war, was es mit diesem Vorfall in Argentinien auf sich hatte, auch hier ließ mich der Autor wie so oft im Ungewissen. Ebenso wie die Rettung der beiden Kinder zu anfangs, die einfach endete, ohne das ich mehr was erfuhr. Hatten diese Handlungen etwas mit dem Plot zu tun oder waren sie nur Einleitung und schmückendes Beiwerk? Ebenso Julas Spekulationen am Ende die mich mit lauter Fragezeichen zurückließen, auf deren Antwort ich nun Wochen oder gar Monate warten muss. Außerdem wurde ich mit den Charakteren nie richtig vertraut, dadurch das ihre Lebensläufe nur oberflächlich angekratzt wurden konnte ich keine wirklichen Gefühle und Sympathien für sie entwickeln. Sie blieben mir weitestgehend fremd und so hoffe ich sehr, das ich im nächsten Band mehr erfahre. Deshalb kann ich diesem Buch nur 3 1/2 von 5 Sterne geben in der Hoffnung das die Fortsetzung mich mehr überzeugt und meine Fragen beantwortet.

    Teilen
  1. 3
    26. Mai 2019 

    Reihenbeginn mit Schwächen...

    Die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme genügt dem berühmten forensischen Phonetiker Matthias Hegel, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zahlreiche Kriminelle konnten mit seiner Hilfe bereits überführt werden. Hat der Berliner Forensiker nun selbst gelogen? Allzu freimütig scheint sein Geständnis, eine Obdachlose in einem heftigen Streit ermordet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge, darauf spezialisiert, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren, will unbedingt die Wahrheit herausfinden. Doch als sie zu tief in Hegels Fall gräbt, bringt sie nicht nur sich selbst in größte Gefahr…

    Die Idee, einen forensischen Phonetiker in den Mittelpunkt eines Thrillers zu rücken, hat mich ehrlich gesagt fasziniert - denn dieser Bereich der Forensik spielt üblicherweise allenfalls eine Rolle am Rande von Ermittlungen. Doch da haben wir gleich das erste Problem: Matthias Hegel mit seinem absoluten Gehör wird im Verlauf zwar immer wieder kurz eingeblendet, bleibt jedoch auf eine Nebenrolle beschränkt, da er die meiste Zeit der Handlung im Gefängnis sitzt. Nur gleich zu Beginn des Thrillers kann er sein wirkliches Können demonstrieren. Das war für mich in jedem Fall eine Enttäuschung.

    Der eigentliche Hauptcharakter ist die junge True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge, die inzwischen eine eigene kleine Fan-Gemeinde an Zuhörern hat. Ihr erster Fall war ein sehr persönlicher, da er ihren Bruder Moritz betraf, der sich in Argentinien nach seiner Verhaftung eines schweren Verbrechens schuldig bekannt und anschließend in seiner Zelle umgebracht haben soll. Doch Jula glaubt nicht an seine Schuld. Seither verbeißt sie sich in vermutliche Justizirrtümer - und auch im Fall Matthias Hegel vermutet sie einen solchen. Doch weshalb sollte er freiwillig ins Gefängnis gehen, wenn er doch unschuldig ist?

    Jula ist eine sehr problembelastete junge Frau, die durch die traumatischen Erlebnisse in Argentinien gezeichnet ist. Das wichtigste im Leben scheint ihr ihre Unabhängigkeit zu sein - und sollte jemand ihr zu nahe kommen, beendet sie eher den Kontakt als dies zuzulassen. Sie will sich alleine in allem beweisen, nimmt Hilfe nur widerwillig an und neigt auch zu gefährlichen Alleingängen. Der Polizei vertraut sie gar nicht mehr, und nicht nur deshalb gerät letztlich mehr als ein Leben in Gefahr.

    Als Sebastian Fitzek auf die Idee zu der Geschichte kam, dachte er spontan nicht an ein Buch, sondern an ein Hörspiel. Durch die Kooperation mit Vincent Kliesch (dieser ist der tatsächliche Verfasser von Roman und Hörspiel, Fitzek hat jedoch mit daran gefeilt) wurde letztlich beides in Angriff genommen. Erstaunlicherweise unterscheidet sich das (ungekürzte) Hörbuch inhaltlich doch in einigen Details vom Roman, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann.

    Sowohl von Sebastian Fitzek als auch von Vincent Kliesch habe ich schon einiges gelesen - von Kliesch sogar alle bislang erschienenen fünf Thriller. Wertungen von 4 und mehr Sternen waren da immer drin. Obgleich beiden Autoren e in flüssiger Schreibstil, spannende Wendungen und kurz gehaltene Kapitel zueigen sind, konnte mich dieser Thriller leider nicht recht überzeugen. Vor allem gegen Ende empfand ich die Ereignisse und Wendungen wie mit der Holzaxt skizziert, wenig elegant - und vor allem: offen gehalten.

    Erst am Schluss begriff ich, dass dieses Buch der Beginn einer neuen Reihe um Jula Ansorge und die forensische Phonetik sein soll. Dieser Eindruck drängte sich zwangsläufig auf, weil hier schlussendlich gar nichts klar ist und die Antworten wohl frühestens im nächsten Band gegeben werden - eine Taktik, mit der ich mich nicht anfreunden kann. Bei der Printausgabe gibt es dann auch einen Hinweis auf das Buch als Reihenbeginn, was hier bei der Hörspielausgabe leider fehlt.

    Die Gestaltung als Hörspiel ist gewohnt professionell (exklusive Audible-Ausgabe von 6 Stunden und 42 Minuten), doch während ich die meisten Sprecher passend besetzt fand, empfand ich die Sprecherin der Jula Ansorge (Svenja Jung) weniger ideal. Deren Stimme nervte mich - ebenso wie der Charakter selbst - oft genug: häufig schrill und überdreht, oftmals kreischend bis hin zu hysterisch. Während um Jula herum alle meist recht ruhig und besonnen reden und agieren, wirkte die junge Frau selbst dagegen meist wie ein trotziges Kind, das mit dem Kopf durch die Wand will.

    Alles in allem also ein Reihenbeginn mit Schwächen und mit einem ärgerlich offenen Ende. Ich bin noch nicht davon überzeugt, dass ich diese Reihe weiter verfolgen werde...

    © Parden

    Teilen