Auf der Lauer liegen

Buchseite und Rezensionen zu 'Auf der Lauer liegen' von Liz Nugent
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Auf der Lauer liegen"

Lydia Fitzsimons hat ein sch.nes Leben: sie wohnt in einem vornehmen Haus in Dublin, ist mit einem angesehenen Richter verheiratet, der sie anbetet und hat einen Sohn, den sie abgöttisch liebt. Wären da nicht die finanziellen Sorgen, von denen niemand wissen darf, und wäre da nicht dieser eine brennende Wunsch, den ihr Mann Andrew ihr um jeden Preis erfüllen soll. Dass deshalb eine junge Frau ermordet wird, und der Richter und seine Gattin in ihrem exquisiten Vorstadtgarten ein Grab schaufeln müssen, gehört allerdings nicht zum Plan. Andrew zerbricht an der Tat, doch Lydia ist fest entschlossen, ihre Geheimnisse zu wahren und ihren unschuldigen Sohn Laurence zu schützen. Doch der ist nicht so naiv, wie Lydia meint. Verhängnisvoll, dass er die Wahrheit ahnt und sich ein bisschen zu sehr für die Familie der Toten interessiert …

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:368
Verlag: Steidl Verlag
EAN:9783969991084

Rezensionen zu "Auf der Lauer liegen"

  1. Einfach nur großartig!

    Klappentext:

    „Lydia Fitzsimons hat ein schönes Leben: sie wohnt in einem vornehmen Haus in Dublin, ist mit einem angesehenen Richter verheiratet, der sie anbetet und hat einen Sohn, den sie abgöttisch liebt. Wären da nicht die finanziellen Sorgen, von denen niemand wissen darf, und wäre da nicht dieser eine brennende Wunsch, den ihr Mann Andrew ihr um jeden Preis erfüllen soll. Dass deshalb eine junge Frau ermordet wird, und der Richter und seine Gattin in ihrem exquisiten Vorstadtgarten ein Grab schaufeln müssen, gehört allerdings nicht zum Plan. Andrew zerbricht an der Tat, doch Lydia ist fest entschlossen, ihre Geheimnisse zu wahren und ihren unschuldigen Sohn Laurence zu schützen. Doch der ist nicht so naiv, wie Lydia meint. Verhängnisvoll, dass er die Wahrheit ahnt und sich ein bisschen zu sehr für die Familie der Toten interessiert.“

    Oh ja, Autorin Liz Nugent hat hier ein vortreffliches Werk niedergeschrieben, welches glatt verfilmt werden könnte! Sie bringt uns Leser hier fast an den Rande des Verstandes und schafft es dennoch immer gekonnt den roten Faden ruhig und diskret zu halten. Die Story um Lydia und Andrew hat es mehr als in sich und man kommt sich fast in einer Hitchcock-Geschichte vor. Nugent spinnt ein ganz feines Netz an Emotionen, Ereignissen, Personen und eben von Schein und Sein, das man als Leser gar nicht anders kann als dieses Buch in einem Rutsch zu verschlingen! Ihr Ton ist dabei perfekt und punktuell genauestens abgestimmt - das ist wirklich eine Meisterleistung! Ihre Figuren tragen Masken und diese fallen in den entschiedensten Momenten. Auch der psychologische Part wird bestens hier mit eingewoben ohne dabei kitschig oder übertrieben zu sein. Lydia will doch nur ihren Sohn schützen! Wie würde man denn selbst dabei handeln? Oh ja, das eigene Gedankenkino beginnt hier ganz schnell zu drehen. Aber auch Sohn Laurence spielt sein eigenes Spiel und das überrascht den Leser erst recht. In dieser Geschichte sieht alles anders aus als es ist, hier ist viel mehr Schein als Sein bei den Menschen zu finden und der verstrickte Fall rund um das Grab im anschaulichen Vorgarten biegt seine ganz eigenen Gefahren.

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  1. 5
    02. Okt 2022 

    Familiengeheimnisse

    Wie in vielen Krimis steht am Anfang das Verbrechen. Bei „Auf der Lauer liegen", dem aktuellen Roman der irischen Krimi-Autorin Liz Nugent wissen wir, dass Lydias Ehemann die Schlampe Annie Doyle umgebracht hat.
    „Mein Mann hatte eigentlich nicht vor, Annie Doyle umzubringen, aber diese verlogene Schlampe hat es nicht anders verdient.“
    Eine ungewöhnliche Ausdrucksweise für jemanden wie Lydia. Denn das Ehepaar Fitzsimons gehört Dublins vornehmer Upper Class an. Standesgemäß lebt man auf einem sehr großzügigen Anwesen, zusammen mit dem 17-jährigen Sohn Laurence.
    Andrew ist Richter, Lydia ist Ehefrau und Mutter. Insbesondere Lydia ist sehr snobistisch und legt Wert auf Form und Etikette. Wie kommt es nun, dass ein angesehener Richter einen Mord an einer jungen Frau begeht, zumal es scheinbar keinerlei Verbindungen zwischen ihr und der Familie Fitzsimons gibt?
    Dies ist eine von vielen Fragen, die im Verlauf dieser packenden Geschichte aufkommen und erst nach und nach beantwortet werden.
    Die Handlung wird dabei in drei aufeinander folgende Zeitabschnitte gegliedert:
    1980 - der einleitende Teil dieses Romans behandelt die Zeit des Mordes sowie den darauffolgenden Monaten
    1985 - der Hauptteil dieses Romans, der auf ein fulminantes Ende hinausläuft:
    Mittlerweile ist Gras über die Sache gewachsen, die Fitzsimons scheinen unentdeckt mit dem Mord davonzukommen. Jeder lebt sein Leben, auch wenn die Erinnerung an das Verbrechen immer wieder einen Schatten auf die Normalität des Alltags wirft. Sohn Laurence ist mittlerweile erwachsen
    2016 - ein kurzer Abschlussteil dieses Romans, der die Wogen, des erzählerischen Sturms des vorangegangenen Hauptteils glättet und den Adrenalinpegel des Lesers auf ein erträgliches Maß herunterfährt
    Der Roman "Auf der Lauer liegen" ist ein unfassbar fesselnder Psychokrimi, dessen Spannung durch das Zusammenspiel von drei Ich-Erzählern entsteht:
    Mutter Lydia, versnobte Übermutter mit psychischen Problemen; ihre größte Angst: von ihrem Sohn verlassen zu werden
    Sohn Laurence, der im Verlauf der Handlung vom Pubertier zum Erwachsenen wird, sich aber dennoch dem Einfluss seiner Mutter nicht entziehen kann. Laurence kennt das dunkle Familiengeheimnis
    Karen Doyle, Schwester des Mordopfers; Annies Leiche wurde nie gefunden; daher gilt Annie im Laufe der Jahre offiziellals „vermisst"; Karen will sich nicht mit dem Verschwinden ihrer Schwester abfinden. Die Familie Fitzsimons ist ihr zunächst unbekannt. Doch Karen und Laurence werden sich irgendwann begegnen, was kein Zufall ist. Autorin Liz Nugent liefert dafür eine logische Erklärung.
    Die Erzählperspektive wechselt mit jedem Kapitel, wobei wichtige Ereignisse in der Schilderung eines vorangegangenen Ich-Erzählers von den nachfolgenden Protagonisten aufgegriffen werden und somit unterschiedliche, zum Teil voneinander abweichende Sichtweisen entstehen.
    Die Stimmung in diesem Roman erinnert immer wieder an den morbiden Charme von Daphne du Mauriers "Rebecca". Du Mauriers Manderly ist bei Liz Nugent allerdings ein Avalon, Heimstatt der Familie Fitzsimons und spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.

    Fazit:
    Ein unfassbar spannender Psycho-Krimi, mit einem bemerkenswerten Aufbau und grandios gestalteten Charakteren, deren Zusammenspiel voller verblüffend böser Überraschungen steckt. Leseempfehlung!

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