Anonym

Buchseite und Rezensionen zu 'Anonym' von Ursula Poznanski
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Anonym"

Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Exfrau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr …

Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums «Morituri». Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben …

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
Verlag: Wunderlich
EAN:9783805250856

Rezensionen zu "Anonym"

  1. Ein sehr spannender, realistischer Thriller

    "Sie sammeln sich, die Schäfchen, rund um das Bild, das er ihnen zum Bestaunen gegeben hat." (Zitat Seite 63)

    Inhalt:
    Ein grausam ermordeter Toter wird gefunden. Die Polizei erhält diesen Hinweis von vielen Personen gleichzeitig, denn der Mann stand auf der Todesliste der neuen Internet Platform "Morituri", wo die User Personen vorschlagen können, denen sie den Tod wünschen. Daniel Buchholz vom LKA Hamburg und seine neue Kollegin Nina Salomon müssen nicht nur miteinander als Team klarkommen, sondern auch mit der Tatsache, dass keiner ihrer Experten diese Seite vom Netz nehmen kann. Die Userzahl wächst minütlich und ein Wettlauf um die Rettung des nächsten Opfers beginnt, denn es werden zwar Beruf und Grund genannt, aber nicht die Namen. Wer könnte Trajan sein, der Admin dieser Seite?

    Thema und Genre:
    Dieser spannende Thriller deckt auf, wie sich der Charakter der Menschen ändert, wenn man sich in der Anonymität der virtuellen Welt geschützt fühlt. Tod im Netz? Spannend wie ein Computerspiel. Ein sehr aktuelles Thema, beeindruckend real mit einer beklemmenden Story verbunden. Ähnliches könnte wirklich geschehen.

    Charaktere:
    Die beiden Autoren gehen auch auf das Privatleben ihrer beiden Ermittler ein, zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten. eines haben sie jedoch gemeinsam, sie geben nicht auf.

    Handlung und Schreibstil:
    Die Geschichte beginnt spannend und lässt dem Leser kaum Zeit, durchzuatmen. Mit der Handlung steigt auch die Spannung weiter an, man fühlt als Leser den Druck auf die Beteiligten, nicht agieren, sondern nur reagieren zu können - gegen die Macht des Täters, der die anonymen Massen lenkt. Sehr interessant ist der Aufbau dieses Thrillers, es kommen abwechselnd Daniel und Nina in der Ich-Form zu Wort, oft zur selben Situation. Kapitel mit römischen Zahlen und der Prolog zeigen die Gedanken und Handlungen des Mörders, in der dritten Person, "er" geschrieben.

    Fazit:
    Ein sehr spannender Pageturner, packend, mit überraschenden Wendungen bis zum Schluss.

    Teilen
  1. Spannender Thriller mit kleineren Schwächen

    Inhalt:
    Es wird ein Anwalt gefunden ermordet in dem er Glasscherben essen musste. Recht schnell ist klar das die Seite "Morituri" dahinter steckt. Ein Forum dessen Betreiber abstimmen lässt wer sterben muss und dem die Kandidaten von Usern vorgeschlagen werden.
    Für Daniel Buchholz und Nina Salomon ist es der erste Fall als Partner und es ist ein Fall in dem sie nicht weiter kommen, der Täter scheint ungreifbar...

    Meine Meinung:
    Ich war total begeistert von Fremd und so wartete ich sehr gespannt auf das nächste Werk der beiden Autoren. Anonym kam und wurde auch sofort gelesen.

    Der Einstieg fiel mir leicht- Während bei Fremd Partner in einer Beziehung im Wechsel erzählten waren es hier berufliche Partner: Daniel Buchholz und Nina Salomon. Der Grundaufbau ist somit ähnlich und doch erzeugte es für mich nicht die Spannung, die Fremd aufbauen konnte. Jedenfalls nicht von Beginn an.
    Die Kapitel sind kurz gehalten und es wird wirklich immer zwischen Buchholz und Salomon gewechselt. Es gibt zwar keine weiteren Unterschiede doch trotzdem war ich nie verwirrt aus wessen Sicht die Geschichte gerade geschrieben steht. Ab und an kommt noch der Täter zu Wort, doch das ist eher kryptisch als das es Antworten bringen würde.

    Ich empfand die Idee interessant das normale, sonst ehrliche Menschen Opfer vorschlagen können, doch darüber erfährt man leider nicht viel. Es gibt Listen auf denen die Vorschläge zur Abstimmung stehen und nur das was darin ist erfährt man als Grund. Erst am Ende wird dazu einiges aufgeklärt. Man erlebt die Morde mit, aber entweder bin ich schon zu abgebrüht oder es war einfach zu distanziert, denn wirklich gefesselt haben mich selbst diese Stellen nicht.

    Die Figuren beschränken sich im Hauptteil auf die Ermittler.
    Daniel Buchholz und Nina Salomon können nicht unterschiedlicher sein. Er sehr ordentlich mit dem Vorhaben sich an Vorschriften zu halten. Sie eher etwas chaotisch und mit Neigung zum Vorschriften brechen. Gerade zu Beginn fand ich es etwas anstrengend mit den Beiden da sie nicht miteinander arbeiteten sondern immer wenn sie sich begegneten eher gegeneinander. Das wurde im Laufe der Geschichte besser. So ließ es sich dann auch angenehmer lesen.
    Die Kollegen werden überwiegend nur namentlich genannt, von dem ein oder anderen erfährt man noch die Funktion im Team, aber mehr auch nicht. Privatleben gibt es kurz angedeutet nur bei den Protagonisten.

    Am Ende war ich nur wenig überrascht, da ich schon im Laufe der Geschichte eine Ahnung hatte wer der Forumsbetreiber sein könnte. Doch fand ich gerade das letzte Drittel des Buches am Besten. Die Kommissare bekriegten sich nicht mit kleineren Sticheleien gegeneinander und auch die Geschichte zeigte ein Vorwärts kommen. Es gab nur noch eine Stelle die wohl für Spannung sorgen sollte, die ich als Spannungseinbruch empfand. Trotzdem kann ich diesen Thriller jedem empfehlen, denn am Schluss war ich zufrieden mit dem was ich gelesen hatte.

    Teilen