Anna Karenina: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Anna Karenina: Roman' von Lew Tolstoi
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Inhaltsangabe zu "Anna Karenina: Roman"

Anna Karenina scheint alles zu besitzen, was glücklich macht. Doch als der leidenschaftliche Offizier Graf Wronskij in ihr Leben tritt, gerät ihre Welt aus den Fugen. Sie muss ihrer bedingungslosen Liebe folgen – bis zum bitteren Ende. Tolstois berühmtes Werk gilt als sein künstlerisch vollkommenstes, mit Charakterbildern von unerreichter Feinheit, zugleich ist es ein unerbittliches Porträt der russischen Gesellschaft. Rosemarie Tietzes hochgelobte Neuübersetzung setzt neue Maßstäbe und lässt das eindrucksvolle Werk in neuem Glanz erstrahlen.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:1296
EAN:9783423139953

Rezensionen zu "Anna Karenina: Roman"

  1. Berührender Klassiker

    Liebe Anna,

    du kennst mich nicht – ein Zustand, der sich auch nie ändern würde, selbst wenn wir in ein und derselben Zeit leben würden oder gelebt hätten. Du bist und bleibst jedoch „nur“ eine Romanfigur deines Schöpfers Lew Tolstoi.

    Trotzdem wage ich zu behaupten, dass ich dich „kenne“. Immerhin hast du mich ein halbes Jahr lang von meinem Nachttisch aus jeden Abend angeschaut und angelächelt und ich habe mit dir zusammen gelacht, geweint, getanzt, gewütet…Ich habe beobachtet, wie du mit dem Grafen Wronski angebandelt hast, war später bei der Geburt eurer gemeinsamen Tochter dabei, war mit euch in Italien, hab dir die Daumen gedrückt, das du es schaffst, deinen Sohn Serjoscha (aus deiner Ehe mit Alexej Karenin) mit auf deine Seite zu ziehen, habe dich zum Schluss für deine sinnlose Boshaftigkeit und Eifersucht gegenüber Wronski gehasst und war betrübt, als du keinen anderen Ausweg mehr gesehen und dir das Leben genommen hast.

    Auf der anderen Seite durfte ich viele andere Personen Deiner Familie und Freunde kennenlernen; am meisten jedoch Kitty und Lewin, deren Leben ich genauso intensiv beobachten konnte wie deins. Auch mit ihnen habe ich gehofft, gebangt, gelacht – die ganze Palette an Gefühlen und Emotionen. Selten vor und nach Deiner Schöpfung ist es einem Autor gelungen, so ein vielschichtiges, emotionales Epos zu schreiben wie es Lew Tolstoi mit deiner Geschichte getan hat. Er hat mir sämtliche Schichten der russischen Bevölkerung gezeigt – vom kleinen Landarbeiter bis in die höchsten Regierungs- und Adelskreise, hat dabei augenzwinkernd, jedoch nie wirklich boshaft den Zeigefinger erhoben und mich (den Leser) auf Fehler „im System“ hingewiesen.

    Es fällt mir schwer, dir noch weiter zu berichten, was du in mir ausgelöst hast. Du kannst dir jedoch sicher sein, dass ich dich von nun an auf ewig in meinem Herzen trage und wir uns garantiert noch einmal begegnen werden – nur um dann neue Facetten von dir oder den anderen kennenzulernen, Meinungen zu revidieren und am Ende wieder genauso begeistert dazusitzen und zu sagen „Anna – schön, dass es dich gibt!“

    In inniger Verbundenheit

    Jochen

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